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Blogparade: Facebook, XING, Twitter und Co. – Wen lassen wir wo rein?

Inhaltsverzeichnis

In letzter Zeit merke ich, dass mein Konzept, meine Facebook-Freunde gänzlich privat zu halten, zunehmend bröckelt. Ich habe Freundschaftsanfragen von Personen, die ich kaum oder nur aus dem beruflichen Kontext kenne (wobei das zwei verschiedene Dinge sein können), immer abgelehnt. Zugegeben, da war auch in der Vergangenheit nicht viel, was von dieser Art reinkam. Doch Facebook war allein meinen guten Freunde und der Familie vorbehalten, oder – wenn es keine guten Freunde sind – zumindest Bekannte, die einen wesentlichen Abschnitt meines Lebens (Schule, Studium oder Auslandssemester) mit mir geteilt haben. Für berufliche Kontakte gab’s XING oder Linkedin.

Ist eine Trennung von Beruflichem und Privatem noch möglich?

Jetzt, wo ich selbstständig arbeite, ist das anders. Privates vermischt sich automatisch mit Beruflichem. Vermutlich, weil das Bedürfnis wächst, den Mensch hinter Ute Klingelhöfer kennenzulernen. Und das kann man nicht über das rein fachlich orientierte Profil bei XING oder Linkedin – zumindest nicht, wie ich mich zum aktuellen Zeitpunkt dort darstelle. Bei Twitter habe ich mich zu Beginn des Jahres bewusst für eine Trennung von privatem Blabla (das vorwiegend aus persönlichen Nachrichten, die eher einem Chat gleichen) und dem beruflichen, eher fachlich geprägten Informationskanal, entschieden – und damit Erfolg. Der Aufbau von Followern gelingt deutlich leichter und schneller mit einem eingeschränkten Themenspektrum als dem Alltags-Blubb gemischt mit ein paar wenigen Links aus der Web-Szene.

Kanäle öffnen, Hürden nehmen

Durch eine Diskussion mit Christian kam ich dann drauf, dass es gut wäre, wenn ich einen ‚Kanal‘ für (vorwiegend) berufliche Kontakte öffnen würde. Einer, bei dem die Hürde gering ist, mit mir in Kontakt zu treten und der das Bedürfnis befriedigt, den Mensch hinter mir kennenlernen zu dürfen. Denn ab und zu höre ich auch mal, dass sich die Leute fragen: „Wofür steht Ute eigentlich?“ – Das konnten bisher nur meine guten Freunde beantworten. Diese Tatsache steht konträr dazu, dass im Dienstleistungsbereich keine Produkte zu verkaufen sind. Hier kauft man vor allem den Menschen, die Persönlichkeit (Vertrauen in das fachliche Können der Person selbstverständlich vorausgesetzt!). Das Verständnis und der Wille meinerseits, einen Kanal zu öffnen, ist da. Was mich bisher von einer Facebook-Öffnung abgehalten hat? Die ab und an sehr emotionalen Ausbrüche, wenn mal wieder das Leben nicht so läuft, wie es soll, genauso wie ein paar Partyfotos, von denen es immer heißt, dass man in Bezug auf die Karriere besser von einer Veröffentlichung auf Facebook Abstand nehmen solle. Fotos, die jemand Ü35 i. d. R. gar nicht auf Facebook hat, weil es in dessen Studienzeiten noch gar kein Facebook gab. 😉 Bisher sah mein Umgang mit Facebook also so aus, dass ich Kontaktanfragen von Personen, die ich vorwiegend aus dem beruflichen Kontext kenne, zugelassen habe, aber sie kamen auf die Liste „Eingeschränkt“. Wovon sie zugegebenerweise auch nicht viel hatten, denn jeder auf dieser Liste sieht so viel wie diejenigen, die überhaupt nicht mit mir befreundet sind: Außer meinem Titelbild gar nichts. Doch auch dieser Systematik hielt ich nicht stand: In der mobilen App konnte ich keine Listen verwalten und so kam es, dass Kontakte, die ich vom Smartphone aus bestätigte, gleich mit allen zugänglichen Infos über mich konfrontiert wurden.

Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, auch den anderen Personen etwas mehr von mir zu zeigen. Wie genau das ausssieht, muss ich mir noch überlegen, und ich werde wohl auch weiterhin mit Listen arbeiten. Mit dem persönlichen Kram müssen die Leute dann einfach leben, das wollen sie/Sie doch schließlich, wenn sie/Sie den Kontakt auf Facebook anfragen, oder?

Meine Grundregel für die Kontaktaufnahme

Als Grundregel für eine generelle „Verknüpfung“ – egal ob bei XING, Linkedin oder Facebook (dort, wo man die Verbindung anfragen muss) habe ich es mir übrigens gemacht, dass ich mich mit jeder Person zumindest mal unterhalten haben muss – entweder persönlich oder in einem intensiveren Dialog im Netz (bis auf wenige Ausnahmen konnte ich das auch so durchhalten). Mögliche ‚Syn-Energien in der Zukunft‘ oder die gemeinsame Zugehörigkeit zu einer Gruppe, sind für mich dabei keine guten Argumente.

Diskutieren Sie mit!

Nun die Frage an Sie: Wen lassen Sie wo rein, haben Sie einen Türsteher, an dem nur die exklusiven Kontakte vorbeikommen? Wo liegen Ihre Grenzen und Ihre Bedingungen für eine Kontaktaufnahme in sozialen Netzwerken? Die Diskussion lege ich als Blogparade  an: Wer also einen eigenen Blog hat, darf das Thema gerne in seinem Blog aufgreifen und dann hierhin verlinken. Ich bin gespannt, wie es andere mit den Eintrittsschwellen halten!

Ute Klingelhöfer

Hi! Ich bin Ute Klingelhöfer, freiberufliche Content-Strategin und Texterin aus Karlsruhe. Ich liebe es, Menschen über guten Content miteinander ins Gespräch zu bringen und erstelle für Sie Inhalte, mit denen Sie Kunden anziehen, überzeugen und langfristig binden.

Kommentare

15 Responses to Blogparade: Facebook, XING, Twitter und Co. – Wen lassen wir wo rein?
  1. […] “Wir sind in der gleichen Gruppe. Und  ich würde mich freuen, wenn wir uns auch hier vernetzen.” Der Standard. Frau oder Mann, die da beim Netzwerk anfragen, sind mir völlig unbekannt. Es gibt keinen Anlass, nur den Einsammel-Wahn. Klick. Löschen. Weg. Den meisten Kollegen geht es genau so. Auch Ute Klingelhöfer, selbstständige Beraterin, die immerhin jetzt die Erfahrung macht, dass Menschen aus ihrem beruflichen Umfeld sie gern auf facebook kontaktieren möchten. Was sie bisher abgelehnt hat. Warum? Das überlegt sie auch gerade, und hat nach einer Diskussion mit mir und der Frage “Wie jetzt?”  gleichzeitig eine Blogparade gestartet. […]

  2. Ich versuche zu trennen. Xing und linkedIn sind dienstlich, das Blog und twitter sind privat. Ich trenne da ja durch den Namen. Wobei es natürlich Überschneidungen gibt. Diese Personen kennen dann auch beide Namen und wissen, wann sie besser den Dienstkanal und wann den privaten nehmen.
    Die Themen lassen sich einfach besser auseinander halten. Es wird insgesamt übersichtlicher. Ich muss nicht erst private Meldungen herausfiltern, um an die entscheidende dienstliche zu kommen.
    So ganz konsequent gelingt die Trennung natürlich nicht. Aber das ist im realen Leben ja auch so, dass man Leute im Arbeitsbereich kennen lernt und dann auch privat näher kommt und umgekehrt. Eine strenge Trennlinie will ich da auch gar nicht ziehen. Da verschenkt man zu viele Synergien.

    Regeln – jeder muss da seine eigenen entsprechend seiner Arbeitsweise aufstellen – sind gut. Aber es gibt zu jeder Regel auch Ausnahmen und Regeln können und müssen auch veränderten Bedingungen angepasst werden.

    Grüße! Ilka.

    • Ilka, jetzt hast du das böse Wort „Synenergien“ tatsächlich in den Mund genommen! 😉 Ja, Ausnahmen bestätigen die Regel, immer wieder. Dennoch habe ich so eine Grundhaltung. Positiv überrascht bin ich darüber, wie die Kontakte, die z. B. beiden Twitter-Accounts folgen, das Account-Hopping mitmachen und beherrschen. Wie du sagst, auch sie wissen bei öffentlichen Unterhaltungen, wann welcher Kanal der Treffendere ist.

  3. […] Klingelhöfer vom Contentwerk hat zu einer Blogparade aufgerufen, die sich mit den Kontaktanfragen in den sozialen Netzwerken beschäftigt. Da mache ich […]

  4. Da hab ich mich natürlich auch beteiligt! 🙂

  5. Ich würde auch bei der Blogparade mitmachen, denn das Thema ist sehr interessant, doch verfüge ich noch nicht über den entsprechenden Blog.
    Bisher habe ich mich weder mit facebook (einmal rein/raus) befasst noch mit twitter. Ich bin bei XING und Google+. Bei XING vermischt sich für mich schon Privates und Berufliches, überwiegt allerdings Berufliches. Das ist einerseits gruppenspezifisch bedingt, betrifft aber auch Unternehmungen im realen Leben.
    Außerdem bin ich schon über 20 Jahre selbstständig, ist für mich so mancher Kunde zum Freund geworden, so wie sich mancher Freund im Laufe der Zeit entfernte, weil das Leben halt so spielt. Insofern bildet Social Media neben einigen Eskapaden durchaus auch das Leben ab, versteht Ihr?

    • Absolut, Evy, die Kontakte, die wir in Social Media knüpfen und von denen wir uns manchmal auch wieder trennen, bilden das Leben ab. Dem ist nichts hinzuzufügen. 🙂

  6. Bei einer Blogparade zu dem Thema Kontaktanfragen und „Freunde im Netz“ hab ich kürzlich einen Gastbeitrag auf INJELEA geschrieben:
    http://injelea-blog.de/2013/02/21/kein-grund-fur-beziehungschaos-freunde-friends-und-follower-gastbeitrag/
    Ich finde, das ist ein interessantes, weil sehr komplexes Thema – gerade weil man da meistens sehr intuitiv rangeht. Und wenn man das dann mal reflektiert, werden dann doch einige Muster und Regeln sichtbar 🙂

  7. […] dieser Frage stehen hat sich Ute Klingelhöfer entschieden, eine Blogparade ins Leben zu rufen: “Facebook, XING, Twitter und Co. – Wen lassen wir wo rein?”. Spontan habe ich mich entschieden, mein Verhalten in Bezug auf diese Fragen zu […]

  8. […] Blogparade: Facebook, XING, Twitter und Co. – Wen lassen wir wo rein? […]

  9. […] Beitrag ist Teil der Blogparade: Facebook, XING, Twitter und Co. – Wen lasse ich wo rein?, zu der Ute auf Contentwerk.eu aufrief und an der ich gerne teilnehme: Es geht um die sozialen […]

  10. […] Blogparade: Facebook, XING, Twitter und Co. – Wen lassen wir wo rein? Ute Klingelhöfer geht der Frage nach: Ist eine Trennung von Beruflichem und Privatem noch möglich? […]

  11. […] Facebook, XING, Twitter und Co. – Wen lassen wir wo rein? – Ein Blogbeitrag zum Thema Social Media und mit wem wir uns eigentlich wo verknüpfen (sollten). […]

  12. […] wenn der Aufruf zur Teilnahme an einer Blogparade schon Anfang März war, möchte ich mich noch daran beteiligen, weil dies mein Thema ist: Ute […]

  13. […] XING, Twitter und Co. – wen lasse ich wo rein?: Ute Klingelhöfer vom Contentwerk hatte zu einer Blogparade aufgerufen, die sich mit den Kontaktanfragen in den sozialen Netzwerken […]


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