Wer viel Reichweite für seine Social Media Beiträge möchte, der muss auf die richtigen Fotos achten. Bilder spielen eine entscheidende Rolle dabei, ob Beiträge überhaupt gelesen oder geklickt werden. Der größte Fehler, den Sie begehen können, ist, sich die schlechten Gewohnheiten der anderen abzuschauen. Diese werde ich in diesem Beitrag auflisten.
Die 10 größten Fehler bei der Bild-Verwendung in sozialen Netzwerken
1. Bilder stehlen
Kein Bild vorhanden, schnell die Google-Bildersuche angeworfen, ein passendes Motiv gefunden und einfach dieses nutzen? Schön wär’s! Wenn Sie kein Geld für ein Bild ausgeben möchten und auch nicht der begnadete Fotograf sind: Suchen Sie Seiten auf, die Bilder nicht nur kostenlos, sondern auch völlig frei von irgendwelchen Copyright-Vorgaben anbieten. Eine davon ist z. B. Gratisography .
2. Stockphotos verwenden
Wir kennen sie alle: Bilder, die einen Seminarraum abbilden, der von applaudierenden Teilnehmern gefüllt ist. Die so „glatt“ und politisch korrekt sind, weil darauf geachtet wurde, dass mindestens ein Repräsentant aller ethnischen Bevölkerungsgruppen abgebildet ist. Abgesehen davon, dass das „Glatte“ absolut langweilt und im Newsfeed untergeht: Wer diese Fotos auf eines der sozialen Netzwerke hochlädt, der geht auch schnell mal ein Risiko der Abmahnung ein: Weil er möglicherweise gar nicht das Recht dazu hat, das Bild hochzuladen.
Fotolia.com ist im deutschen Raum ein beliebter Anbieter für Stockphotos. Ob Sie die Bilder für Ihre Social Media Posts verwenden dürfen und vor allem, wie Sie diese kennzeichnen müssen, finden Sie in den fotolia Nutzungsbedingungen unter Punkt 3.3 .
3. Schlecht belichtete Fotos
Authentisch sein – das ist es, was im Social Web zählt. Wer „Authentisch“ allerdings so interpretiert, dass Qualität keine Rolle spielt und „man ja auch mal ein Bild hochladen könne, was nicht gut belichtet ist, weil die Bedingungen im Raum eben so schlecht waren“, der hat sich geirrt. Wie soll ein schlecht belichtetes Bild Aufmerksamkeit bei einem Nutzer erregen, der es gewohnt ist, in Sekunden über seinen Newsfeed zu wischen und in Millisekunden zu entscheiden: Da klicke ich drauf und da nicht? Deswegen:
Achten Sie darauf, dass das Hauptmotiv im Bild gut zu erkennen und hell ausgeleuchtet ist. Nur dann hat es die Chance, dass das Auge des Betrachters „hängen bleibt“, den Teaser liest und schließlich klickt.
4. Foto-Collagen, die nicht funktionieren
Sie können sich nicht entscheiden, welches Bild Sie veröffentlichen sollen? Sie können sich nicht beschränken? Sie wollen „alles“ zeigen? Genau das funktioniert selten. Eine Collage aus vier Bildern bedeutet, Sie haben vier verschiedene Dinge zu sagen. Das ist für einen ersten Eindruck zu viel. Haben Sie Mut zur Beschränkung und lassen Sie es zu, dass der Betrachter sich den Rest des Bildes „dazudenken“ darf, wie beispielsweise hier:
5. Bilder im falschen Pixelmaß
Damit der wesentliche Bildausschnitt zu sehen ist und nicht ungewollt an einer Stelle abgeschnitten wird (das ist etwas anderes, als es bewusst – wie im vorigen Schritt beschrieben – zu tun), ist die Verwendung der richtigen Pixelmaße essentiell. Für Facebook zum Beispiel werden derzeit für rechteckige Bilder 1200 px in der Breite und 900 px in der Höhe empfohlen, für quadratische 1200 x 1200 px.
6. Unpassendes oder kein Vorschaubild
Sobald Sie in Ihrem Social Media Post einen Link auf eine Website setzen, setzt Facebook in der Regel ein Vorschau-Bild dazu. Wird eines angezeigt, hat man meist die Möglichkeit, auch noch aus zwei weiteren das richtige Bild auszuwählen. Wird gar keines angezeigt, können Sie mit dem Facebook Debugger Tool (Link funktioniert, wenn Sie in Facebook eingeloggt sind) testen, wie Facebook Ihren gewünschten Link ausliest und anzeigt. Passt keines der Bilder, laden Sie ein eigenes mit der Größe 1200 x 627 px hoch.
7. Bilder mit zu vielen Informationen
Im Social Web regiert die Einfachheit: Klare Worte, kein Drumherumschwafeln. Gleiches gilt für Bilder: Das Hauptmotiv muss gut erkennbar sein. Enthält das Bild zu viele Informationen und ist an jeder Stelle gleich scharf, weiß das Auge nicht, wo es zuerst hinschauen soll. Mein Tipp daher: Schneiden Sie das Bild zurecht, sodass nur das wesentliche Bildmotiv zu sehen ist. Wenn Sie nicht darauf verzichten können und die ganze Szene wichtig ist, kann ein konvertieren ins Schwarzweiße oder eine selektive Färbung helfen.
Dieses Bild habe ich zum Beispiel extra in schwarzweiß konvertiert, damit der bunte Hintergrund nicht von der Reiterin ablenkt:
8. Bilder, die nicht zum Text passen
Die Bildbeschreibung sagt „Hier gibt’s Leckeres Essen“, doch erkennbar ist weder ein Restaurant, noch etwas Essbares. Ich gehe jede Wette ein, dass diesem Beitrag nicht weiter Aufmerksamkeit geschenkt wird, also noch nicht einmal eine Nachfrage kommt à la: „Worum geht’s?“ und der Ersteller so auf seinen Fehler aufmerksam gemacht wird. Deswegen:
Sorgen Sie dafür, dass das, was Sie im Text beschreiben, auch im Bild widergespiegelt wird!
9. Fotos ohne Erlaubnis der Abgebildeten veröffentlichen
Sie waren mit Kunden oder Ihren Freunden unterwegs, und jetzt wollen Sie das schöne Erlebnis in den sozialen Netzwerken teilen? Prima, ich hoffe, Sie haben die Erlaubnis dafür! Nicht jeder ist begeistert, wenn er sich gleich in Facebook und Co. wiederfindet. Gerade die, die die sozialen Medien nicht nutzen, sollten Sie um Erlaubnis fragen – auch, wenn es sich um Ihren Freundeskreis handelt. Für fremde Personen gilt dies natürlich erst recht. Das Recht auf das eigene Bild hebt sich auch nicht auf, wenn, wie ein Ammenmärchen besagt, mehr als 12 Personen auf dem Foto abgebildet sind.
10. Bilder, die zu viel Ladezeit benötigen
Hätte ich die Bilder, die in diesem Beitrag verwendet wurden, unkomprimiert in mein Content Management System hochgeladen, hätte diese Seite noch viel mehr Ladezeit benötigt. Ihre Geduld wäre möglicherweise längst am Ende, und Sie hätten den Beitrag wieder geschlossen, bevor die Seite überhaupt vollständig geladen wäre. Deshalb mein Tipp: Rechnen Sie die Bilder, die Sie im Social Web verwenden, vor dem Hochladen herunter, sodass diese kleiner als 200 kB groß sind (Faustregel). In Photoshop können Sie dafür die Option „Datei > Für Web speichern“ nutzen.
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